Meine Betriebsweise:
Ich habe mich dazu entschieden, eine Imkerei nach ökologischen und biologischen Richtlinien und im Besonderen nach den Qualitäts-Richtlinien von Biokreis zu betreiben.
Dies bedeutet im Wesentlichen folgendes: Vermeidung von irgendwelchen giftigen und gesundheitsschädlichen Substanzen im Bienenwachs! Dazu muss zunächst das komplette Bienenwachs auf biologisch zertifiziertes Bienenwachs umgestellt werden. Nach Biokreis-Richtlinien dürfen Mittelwände nur aus Neuwachs hergestellt werden. Neuwachs wird z. B. aus dem Entdecklungswachs oder aus Naturwaben gewonnen. Das Bienenwachs aus den Brutwaben, die schon mal aus Mittelwänden gebaut wurden, dürfen nicht ein zweites Mal zu Mittelwänden wiederverwendet werden. Durch diesen stetigen sog. offenen Kreislauf bleibt das Bienenwachs immer sehr schadstoffarm, was wiederum der Honigqualität zu Gute kommt, denn es werden dadurch weniger Schadstoffe an den Honig abgegeben!
In meinen Honigräumen befinden sich nur jungfreuliche Honigwaben, die noch nicht bebrütet wurden. Somit können auch keine Verunreinigungen der Brutwaben in den Honig gelangen.
Nach Bio-Richtlinien dürfen den Königinnen nicht zur Schwarmvorbeugung ein Flügel gestutzt werden, da sich auch in ihren Flügeln Nerven und Hämolymphe befinden.
Meine Beuten (Bienenkästen) sind aus Holz gefertigt, bleiben naturbelassen und werden nicht mehr gestrichen. Diese dürfen nach Bio-Richtlinien nicht aus Styropor sein.
In unseren Bienen-Völkern gibt es leider auch Parasiten (wie z. B. die Varroa-Milbe oder Tracheen-Milbe), die bekämpft werden müssen. Hierfür verwende ich nur natürlich vorkommende Substanzen, wie z. B. ätherische Öle (Thymol, Eukalyptus, Kampfer, Menthol) und Oxalsäure. Diese natürlichen Stoffe werden nach kurzer Zeit biologisch abgebaut. Somit hinterlassen sie keinerlei Rückstände im Bienenwachs! Einige konventionelle Imker-Kollegen nehmen immer noch gerne chemische Medikamente gegen die Varroa-Milbe, wie z. B. Perizin, Bayvarol, Apistan etc., her. Diese giftigen und gesundheitsschädlichen Mittel sind fettlöslich und haben sich im Laufe der Zeit in unserem Bienenwachs angesammelt. Außerdem haben die Milben daraufhin Resistenzen gebildet. Auch durch Umwelteinflüsse können sich mancherlei unschöne Stoffe im Bienenwachs ansammeln. Diese Stoffe können mit der Zeit auch an den Honig abgegeben werden!
Regelmäßig müssen natürlich auch mal die Beuten gereinigt und desinfiziert werden. Ich verwende dazu meinen Stockmeißel, einen Lappen und einen Heißluftföhn, mit dem zum Einen alle Keime abgetötet werden und zum Anderen wird durch das Schmelzen von Wachs- und Propolis-Resten die Oberfläche versiegelt und auch durch die antibiotisch wirksamen Inhaltsstoffe der Propolis desinfiziert!
Mein Honig wird schonend behandelt, sodass möglichst wenig Inhaltsstoffe zerstört werden! Das heißt, wenn der Honig auskristallisiert und somit hart geworden ist, muss er erwärmt werden, bevor er cremig und fein kristallin gerührt werden und abgefüllt werden kann. Dies geschieht auf schonendste Art und Weise, damit möglichst alle Inhaltsstoffe, wie z. B. Aromen, Vitamine, antibiotische Inhaltsstoffe, Pollen, verschiedene Zuckerbestandteile, Mineralien etc. nicht zerstört werden und damit nicht verloren gehen! Während dieses Prozesses wird der Honig nochmals von Schmutzpartikeln gefiltert und gereinigt!
Nach Bio-Richtlinien darf der Honig nicht zu fein gefiltert werden. Pollen ist ein natürlicher Bestandteil des Honigs und würde bei einer zu feinen Filterung herausgefiltert werden. Pollen sollte sogar im Honig enthalten sein, weil er gesund ist und Allergiker desensibilisiert.
Im Spätsommer behalten die Bienen einen Teil ihres gesammelten Honigs für ihren Wintervorrat, und es darf natürlich auch nur biologisch hergestellter Zuckersirup als Winterfutter gegeben werden.
Ihr Imkermeister Matthias Durst |